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Tanzen, ein Sport voller Mißverständnisse

Also, früher dachte ich, Tanzen sei ein angenehmes Hobby für Paare. Einmal die Woche fährt man/frau zu seinem Tanzkurs, bewegt sich mit Anderen etwas zu Musik, tratscht und hat seinen Spaß. An Hochzeiten (und den wenigen weiteren Gelegenheiten, außerhalb des Kurses zu tanzen) sorgen die trainierten Paare dafür, daß die anderen Paare ohne Kurs sich gar nicht erst auf die Fläche trauen, und nutzen somit den Platz aus, um die Hochzeit tanzend anstatt futternd und trinkend zu verbringen. Soweit die Theorie - dann kam mein erster Tanzkurs, bei dem man sich nicht paarweise anmelden mußte.

Angekündigt war der Kurs als Salsa für Anfänger. Das Publikum war alterstechnisch sehr gemischt, die meisten Leute schienen den Kurs ohne Partner zu machen. Ich wollte in der ersten Kurshälfte wie angekündigt Merenge lernen. Aber ich kam, sah, und täuschte mich. Erstens will ich kein Merenge lernen - der Tanz gefällt mir nicht. Zweitens ist die erste Hälfte eines Anfängersalsakurses anscheinend dazu da, herauszufinden, wer im Kurs wirklich tanzen will, wer zwangsfreiwillig mitgeschleppt wurde und wer eigentlich nur da ist, um Männlein oder Weiblein kennenzulernen. In dieser hormonell angespannten Lage war es dann mit mancher Frau recht schwierig, tanzen lernen zu wollen, wenn man kein Naturtalent ist. Außerdem ist es schwierig, eine Frau zu führen, die gerade damit beschäftigt ist, ihren Schwarm anzuhimmeln, und der nicht vor ihr steht.

Nicht weniger interessant war die Vorgehensweise einiger Paare. Meist hatte Frau Mann überredet, mitzukommen. Der tat dies, um ihr eine Freude zu machen. Unfair wie das Leben ist, sind diese Männer dann nicht nur weniger motiviert, nein, sie sind in aller Regel auch weniger talentiert und haben dazu auch noch den schwierigeren Part - denn der Mann führt. Grundsätzlich eine prima Angelegenheit, aber die meisten Männern würden lieber zu Hause führen, und sich dafür im Tanzkurs rumschieben lassen, anstatt anders rum. Pech. Also steht da so ein Männchen, daß sich Mühe gibt, um seiner Frau eine Freude zu machen, aber bekommt es halt nicht so hin. Was macht manche Frau: sie verkennt total die Lage, anstatt sich ob des Einsatzes ihres Mannes zu freuen, wird sie wütend und schimpft. Die Quittung gab's dann meist am Kursende: einige Herren der Schöpfung stiegen aus, was grundsätzlich gut war, da dadurch meist die untalentiertesten wegfielen - allerdings hatten die Damen dann auch keine Tanzpartner mehr, da diese Mangelware sind. Somit musten Gastherren aus den höheren Kursen her. Diese waren natürlich besser als die Anfänger, und haben somit den Leidensdruck und die Abbrecherquote der Herren weiter erhöht.

Ach ja, was ich gelernt habe: Mann tanzt besser nicht mit seiner eigenen Frau, das führte doch bei vielen Paaren zu kritisch wirkenden Verstimmungen.

Was habe ich noch mitbekommen: Männer, die nicht mit ihrer eigenen Frau tanzen, sind meist sehr gut aber von zweifelhaftem Charakter, da nette Männer, die jenseits der Tanzfläche einiges zu bieten haben, sich den Streß auf dem Parkett meist nur kurz geben und aussteigen. Somit bleiben die (Single-)Männer übrig, die nur beim Tanzen in die Nähe von Frauen kommen. Da diese Klientel meist nicht ohne Grund Single ist, bleiben sie das sehr lang, bleiben sehr lange beim Tanzen, und werden dadurch sehr gut. Und können in ihrer aktiven Karriere ganz schön viele Männer mit mehr Charakter demotivieren. Und sie sorgen dafür, daß einige Frauen sich total unberechtigt als Diven aufführen, weil besagte Männer ihnen Honig ums Maul schmieren, um sie zu anderen rhytmischen Paarbewegungen zu bekommen.

Was mich dabei wundert: Mädels, wenn die Männer Mangelware sind, dann müßt ihr sie netter behandeln!

Also, ich tanze mit keiner Frau, der ich nicht freiwillig die Hand geben würde. Einige Frauen sehen das anders - ihnen geht's nur ums Tanzen, Rest egal. Nur daß die Super-Tanz-Single-Männer das wohl nicht so sehen...und dann beschwert manch Frau sich, daß sie immer an die gleichen Typen gerät, die sie nur benutzen...also Frauen: Augen auf bei der Tanzpartnerwahl, und seid nett zu Euren Männern - sie wollen Euch eine Freude machen, sie können es halt nicht besser.

Habe ich noch einen Wunsch frei? OK, ich probiers einfach: Ich wünsche mir, daß die netten und charaktervollen Single-Männer, die gut tanzen können, alle eine super Frau finden. Die anderen dürfen Tanzen weiter als Sport betreiben - Frauenjagd. Und von den Männern wünsch ich mir auch was: tanzt doch bitte mehr mit den netten Frauen, und stürzt Euch nicht immer auf die Zicken.

Tanzen könnte so schön und streßfrei sein, jede Woche im Kurs.
 


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