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Suche Job mit Panamera oder wieso Vorfreude manchmal am Besten ist

Vor kurzem fiel mir eine "Panamera Rendevouz" oder so ähnlich Werbekarte in die Hände. Der Panamera gefällt mit sehr gut. Also habe ich mich beworben, und zwar so, daß ich mich auch ausgesucht hätte.

Prompt erhielt ich einen Anruf und ein Probefahrtstermin war ausgemacht - Freitag der 13te.

Daß ich wahrscheinlich in der näheren Zukunft eher keinen Panamera kaufen werde, war mir klar - mein Weg zum CEO (oder zu mindest dessen Gehalt!) gestaltet sich doch recht zäh - natürlich absolut unerwarteterweise. Bei meinem aktuellen Arbeitgeber sind Porsches leider als Firmenwagen nicht erlaubt. (Ist dieser Satz jetzt grammatikalisch korrekt? Ach egal, er sollte verständlich sein). Somit hatte ich einen perfekten Grund, weshalb ich trotz aller Begeisterung vorerst keinen Panamera kaufen kann....Allerdings, wo ein Wille...und ich suche in meinem Job schließlich nach Lösungen und nicht nach Ausreden. Und so gibt es auch für dieses Problem eine mögliche Lösung: Ein neuer Job mit Panamera als Dienstwagen. Und so habe ich mir vorgestellt, wie ich nach dem Rendevouz ein "Stellengesuch" auf Sitzschuhe.de stelle:

Suche Job mit Panamera als Dienstwagen, bevorzugt Raum Karlsruhe, Jahresgehalt in Listenpreisgrößenordnung, gerne mehr.

Ich war mir nur unsicher, wie ich mich anpreisen sollte:

eher ernst:
Projekt Manager, international erfahren in der erfolgreichen Durchführung von IT Projekten von der Konzeption bis zum Go-Live

eher ironisch:
Kann nix, weiß nix, mische mich gerne überall ein und halte andere vom Arbeiten ab. Kurz: der perfekte Geschäftsführer, Beruf Sohn.

Der Termin kam näher. Ich feile in Gedanken weiter an meinem Stellengesuch (sollte ich noch erwähnen, daß der Job legal sein sollte und moralisch einwandfrei (gibt es sowas bei diesem Gehaltspaket, wenn man nicht gerade Bundespräsident a.D. oder i.D. ist?)), frage/wundere mich, wieso sich der klobige Cayenne (Kurzwitz: tiefergelegter Geländewagen mit Sportfahrwerk und Alus) so gut verkauft und der für mich viel schönere Panamera anscheinend so schlecht, daß solche Werbeaktionen durchgeführt werden.

One Day Before: Donnerstag, der 12. Also wegen Freitag dem 13. muß ich mir morgen keine Sorgen machen - ich scheine den Tag heute vorgezogen zu haben: Ich bin spät dran (natürlich!), muß meine Tochter in den Kindergarten bringen, die natürlich auch besonders gerne dann trödelt, wenn es eilt. Vor dem Abflug will sie sich nochmal umziehen. Im Auto fällt ihr plötzlich ein, daß Sand in dem Schuh ist (in meinem auch - kann sie überzeugen, dies bis zum Kindergarten auszuhalten, wo sie eh andere Schuhe anzieht). Laß die Kiste an und - das Auto begrüßt mich mit der Infomation, daß ich Kühlmittel nachfüllen soll. Also Kleine in den Kindergarten - neee, so einfach natürlich nicht - die Straße dorthin ist kurz vor dem Ziel gesperrt, also kleiner Umweg (hatte ich erwähnt, daß ich spät dran war?). Abliefern ging fast schnell (echt komisch), also Buch lesen wegen dem Kühlmittelzeugs - nur Zugelassenes nachfüllen mit Zulassungsnummer bla bla. Also zur Tanke.

Plan: Kühlmittel kaufen, reinmachen, zufahren und es noch pünktlich ins Büro schaffen.

Realisierung: suche an der Tanke ewig Kühlmittel. Frage, finde eines, aber das ist nicht zugelassen und das soll man irgendwie mischen und überhaupt - bis ich das kapiert hab, ist das Meeting rum. Plan als untauglich identifiziert und verworfen.

Planupdate:
Gleich zur Werkstatt um die Ecke und nachschauen lassen? Aber wie ist das dann mit der Abrechnung in der Firma? Bestimmt kompliziert. Und dauert noch länger. Die Werkstatt, wo das Auto normal hinkommt ist aber auch ein ordentlicher Umweg. Da die Kontrollleuchte sich inzwischen wieder verabschiedet hat, doch direkt ins Büro.

Checkliste:
  • Kollege anrufen und Bescheid sagen, daß ich wohl etwas später komme. Kollege weiß nix von dem Meeting, will aber eingeladene Kollegen informieren.
  • Fahren
  • Parken - Gesamtzeitoptimiert
  • Zum Büro laufen, Kollege nochmal anrufen und fragen, wo das Meeting denn ist, damit ich nicht noch warten muß, bis mein PC hochgefahren und einsatzfähig ist.
Ergebnis:gute Entscheidung: Meeting ist direkt neben dem Gebäudeeingang, mein Büro davon fast maximal entfernt. Durch Direkteinflug spare ich somit signifikant Zeit.

Meeting:
Angesetzt für 1h, ich komme 9 Minuten zu spät - und somit schon zu fast 2/3 der Gesamtdauer rum (für Leser ohne Mathe-Gen: x*2/3=9 =>x ca. 15 Minuten)
Dafür habe ich jetzt ja Zeit, mich um die Kühlflüssigkeit zu kümmern. Frage Kollegen und Chef und bekomme den Tip, zu einem lokalen Händler zu gehen, mit dem die Firma einen Rahmenvertrag hat. Rufe dort an, kann später einfach vorbeischauen. Sieht nach einem guten Tip aus, von meinem Chef.

Ein normaler Tag im Büro vergeht, und endet früher als sonst beim Autohaus. Mechaniker kommt, sieht, schüttet nach, und fertig. SUPER.

Fahre nach Hause, mach den Wettertest mit Sonne, Wind, Starkregen, und erreiche die Heimat ohne weitere Vorkommnisse ungewöhnlich früh. Unbekanntes Auto auf Parkplatz. Ob meine Frau sich auch freut, daß ich so früh zu Hause bin oder darf ich zum heutigen Glück quasi als Bonus noch einen Nebenbuhler begrüßen? Aber Entwarnung: Besuch ist zwar bei uns, aber eine Freundin. Ich schaue vielleicht zu viel seichte Filme an? Zu Hause schaffe ich es, in Ruhe etwas fertig zu programmieren, was im Büro zig Tage gedauert hätte.

Bin kurz davor, deshalb eine amerikanische Hurra-Mail zu schreiben: "unbelievable, life-changing, break through, next generation, bla bla.". Mache es doch nicht.

Gehe voller Vorfreude auf den Panamera-Tag ins Bett. Der 13. fängt normal an, ein bißchen Eiskratzen stört mich auch nicht. Bin heute früh dran. Find auf direktem Weg das Porsche-Zentrum (ist noch da, wo ich es in Erinnerung hatte und heute keine gesperrte Straße im Weg). Verkäufer ist auch schon da. Der übliche Papierkram und los gehts.

Panamera Experience, 6 Zylinder, 300 PS, Automatik.
Erster Eindruck: anders als gewohnt, aber gut gemacht, hochwertig. Suche die Sitz- und Scheibenheizung, stelle Sitz und Spiegel ein.

Erste Erkenntnis: unbekannte Autos sind die ersten Meter immer etwas fremd. Ausparken aus Parklücke nicht unbedingt das bevorzugte erste Fahrmanöver. Die "Sicht" aus dem Panamera hat etwas U-Boot haftiges. Nach vorne zum Rennen fahren perfekt, für den Straßenverkehr ok. Nach hinten? Gugloch für die Kanonen. Aber die Parkpieper funktionieren einwandfrei. Automatik fahren habe ich auch noch nicht verlernt.

Fahre vorsichtig Richtung Autobahn und laß die Kiste warm werden, bißchen Landstraße, Dörfer und dann bin ich am Ziel angekommen.

Fahreindruck: Mhh. Weiß nicht. Das "haben will" und das festgetackerte Strahlen im Gesicht fehlen. Er läuft gut, für eine Reiselimousine sitze ich aber etwas zu einbetoniert und mir ist die Kiste zu laut. Für die Fernreise dann doch lieber A8, 7er, S-Klasse und Co. Für einen Sportwagen - ist er mir zu zahm. Ich kann aus dem Stand rasant losrennen, aber ich höre den Motor kaum. Er faucht und kreischt nicht. (Genial: der Maserati aus Ziemlich beste Freunde). Ich spüre die Geschwindigkeit nicht. Da war der Formel Junior deutlich eindrucksvoller.

Fazit:
Ein sehr schönes Auto, aber zu mindest mit dem V6 nicht Fleisch und nicht Fisch. Finden andere Leute das auch - verkauft er sich deshalb nicht so gut wie der Cayenne?

Ausblick:
Demnächst bin ich auf dem Hockenheimring mit einem GT3, zum Renntraining.

Sorge: geeignetes Wetter, fit sein am Tag.
Sonst: große Vorfreude. Und wenn ich da am Ende vom Tag ein breites Grinsen im Gesicht habe, schreibe ich doch noch ein Stellengesuch: Suche Job mit GT3 als Dienstwagen. Ich hab dann auch noch ein bißchen Zeit zu entscheiden, ob eher ernst oder ironisch...

Geeignete Jobangebote gerne schon vorab :-)
 


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