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Gute Firmen, schlechte Firmen: Volksbank

Es war einmal ein armer armer Student, der plötzlich anfing zu arbeiten und ein Konto eröffnen wollte. Da er nicht nur arm sondern auch faul war, wollte er unbedingt eines mit HBCI mit Sicherungsdiskette haben. Das ist ein tolles und bequemes Verfahren, wird aber leider nur von wenigen Banken angeboten. Spätestens seit VHS (für die Jüngeren: das ist ein Videorecorder mit Zigarrenkistchengroßen Videokassetten) ist ja allgemein bekannt, daß sich nicht unbedingt das beste Produkt durchsetzt. Er wurde fündig bei der Volksbank – diese bot zu guten Konditionen ein Konto mit HBCI-Zugang an. Schon damals war die Bank lustig: ich sollte nicht gleich eine EC-Karte bekommen, weil ich schon andere Konten habe. Nachdem ich das albern fand, wurde mir angeboten, gleich eine EC Karte zu bekommen. Die Bank drohte mir aber, diese zu sperren, wenn ich Dinge damit täte, die ihr nicht gefallen. Jetzt war ich sehr erheitert – das können sie sowieso machen. Falls das noch nicht klar wurde: das Konto habe ich lange vor der Bankenkrise beantragt. In den letzten 3-4 Jahren hätte es wohl eher geheißen: „Sie überziehen ihr Konto – prima, und vielen Dank für die 18,95% Überziehungszinsen!“ und keiner hätte sich gesorgt, ob ich das je zurückzahlen kann…

Viele Jahre war ich zufriedener Kunde der Bank. Dank Online-Banking war ich quasi nie in der Bank und behielt deshalb auch das Konto, als ich zu einer Firma wechselte, die nicht mehr in Nähe der Bank ist. Und wenn sie nichts geändert hätten, wäre ich noch immer zufriedener Bankkunde. Allerdings kam dann ein Prospekt mit neuen Kontenmodellen ("Neue maßgeschneiderte Kontomodelle", "die Bedürfnisse unserer Kunden sind uns wichtig").

Was da so hochglänzend im Briefkasten lag, war aber leider nur eine Preiserhöhung, in einer schönen aber unübersichtlichen und unvollständigen Tabelle versteckt. Auch für Online-Kunden, die sich selber bedienen und nur ein wenig Rechenzeit verbrauchen – dafür aber ihr Guthaben zinslos der Bank überlassen und bei Überziehen als Ausgleich hohe Zinsen (Bankerboni?) bezahlen müssen.

Also schrieb ich einen Brief. An den Vorstand der Bank und daß es keine gute Idee ist, aus einer seriösen eine unseriöse Bank zu machen – davon gibt es nämlich schon mehr als genug Banken. Es kam auch eine Antwort, aber leider kein Entgegenkommen. Somit habe ich mein Konto gekündigt. Veräppeln laß ich mich nur gerne von meiner Tochter, die lacht dann nämlich immer so goldig.

Ich habe mir dann überlegt, wieviele Kunden wohl außer mir auch gegangen sind. Ich nahm an, daß es sehr, sehr wenige waren. So hatte sich die Bank das wohl auch vorgestelt.

Und was höre ich ca. 1 Jahr später im Radio? Werbung für eben diese Bank – es wird ihr Girokonto beworben, das bei Online-Nutzung sogar kostenlos ist. Ist das nicht fantastisch? Genau das, was ich jahrelang hatte und behalten wollte, gibt es jetzt wieder. Anscheinend war ich doch nicht der einzige Kunde, der sich so über die Bank geärgert hat, daß er sein Konto verlegt hat? Die Bank kann auch kaum sagen, sie hätte das nicht wissen können – ich habe einen Brief geschrieben!

Späte Genugtuung setzt ein. Soll ich nochmal einen Brief an den Vorstand und diesmal auch den Aufsichtsrat der Bank schicken – „ich hab’s gleich gesagt – das hättet ihr auch billiger haben können“? Müssen die jetzt wieder teuer Kunden gewinnen, die sie vorher verärgert haben? Oder hatte da jemand Kundenwachsum als Ziel und hat, um es einfacher erreichen zu können, einfach erst mal die Kundenzahl runtergefahren?
 


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