Donald Trump – viele scheinen ihn für Echtzeit-Satire zu halten. Nur komisch, irgendwer muß ihn doch gewählt haben, sonst hätten "wir" ihn jetzt nicht. Wenn ich mal ganz egoistisch einzig und allein aus meiner Perspektive sein Wirken betrachte, kann ich leider nicht sagen, ob er mir eher schaden oder helfen wird. Dafür habe ich festgestellt, daß wir beide etwas gemeinsam haben:
Wir nutzen ein Android-Smartphone, für das es keine zeitnahen (Sicherheits-)Updates (mehr) gibt.
Für mich ist das ein Problem, weil ich es Kriminellen nicht unnötig leicht machen möchte, mein Telefon feindlich zu übernehmen. Android ist weit verbreitet und war zuletzt bei Sicherheitslücken führend – somit ein lukratives Ziel. Für Donald ist das ein Problem, weil sein angebliches Samsung S3 Telefon von einigen Stellen als Sicherheitsrisiko gesehen wird und sie es ihm wegnehmen wollen.
Vielleicht sollte ich ihm mal einen Tweet schicken – er könnte doch die Hersteller verpflichten, Updates zu liefern? Das könnte auch Jobs in den USA schaffen.
@realDonaldTrump New US jobs– force manufacturers of mobiles to provide security updates for at least 5y – and keep your Galaxy?
Aber wieso liefert in Deutschland kaum ein Hersteller schnell und lange Sicherheitsupdates? Es kostet Geld. Für die meisten Kunden scheint das nicht relevant zu sein. Google liefert für die eigenen Telefone zeitnah Updates – allerdings hatten sie bei meinem Nexus 4 damit schon aufgehört, bevor ich das Telefon außer Betrieb genommen hatte. Bei den Preisen und aktuell eher geringen Fortschritten möchte ich nicht ständig ein neues Telefon kaufen. Hab mir dann ein Motorola gekauft – die waren bisher durch schnelle/regelmäßige Updates aufgefallen. Anscheinend wurde dieser Firmenwert nicht mit an Lenovo verkauft. Die einzig mir bekannte positiv Ausnahme ist Apple – diese Marke ist mir persönlich allerdings zu religionsähnlich. Und eine mir wichtige Anwendung gibt es nicht für iPhones.
Summa Summarum: die Situation ist für mich eher unbefriedigend.
Und ich bin verwundert. Wie die rechtliche Lage in den USA ist, weiß ich nicht. Bei uns sollten die Hersteller nach meinem Laien-Verständnis im Rahmen der Produkthaftung verpflichtet sein, Updates zu liefern. Es wäre schön, wenn nicht nur die Sicherheitslücken verschwinden würden sondern z. B. auch Bluetooth-Probleme oder andere Issues gefixt werden würden. Wer beim Online-Banking durch Trojaner etc. Geld verliert, bleibt angeblich mindestens auf einem Teil des Schadens sitzen, wenn er Online-Banking auf einem Computer ohne aktuellen Virenscanner und eingespielte Updates nutzt. Und was ist, wenn er das mit einem Handy macht, auf dem neusten x Jahre alten Sicherheitsstand?
Und ist es nicht auch ein (unlauterer?) Wettbewerbsvorteil, wenn einige Hersteller ihre Geräte mit Updates versorgen und andere sich die Kosten sparen und kaum bis gar nicht nachbessern? Mir scheint, als existierten durchaus geeignete Gesetze, das Problem zu lösen. Nur scheint niemand mit Nachdruck die Hersteller an ihre Pflichten zu erinnern. Schade eigentlich – für mich fühlt sich das nach "Bananenreplubik Deutschland" an. Spätestens wenn mein aktuelles Telefon ersetzt werden muß, werde ich mich wieder unangenehm daran erinnern und mich für einen der möglichen sauren Äpfeln (sau teuer und nur kurz mit Updates versorgt, sau teuer und Apple, günstig und kaum/keine Updates) entscheiden müssen. Ich hoffe, das aktuelle Telefon hält noch lange genug durch – und bis dahin werde ich das Gerät z. B. nicht für Online Banking nutzen.
Oder ich schicke den Tweet oben doch ab? Vielleicht wird Donald ja aktiv und trägt direkt dazu bei, daß er mir eher hilft als schadet?
In diesem Sinne – "Make Android great again".
Nachtrag: Inzwischen wurden das Nokia 5 und Nokia 6 angekündigt - mit versprochenen monatlichen Sicherheitsupdates zu einem vernünftigen Preis. Wenn das stimmt und lieferbar wäre - das könnte genau mein Telefon sein.
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